SAP Commerce Data Hub vs. Cloud Integration Suite

SAP Commerce Data Hub vs. Cloud Integration Suite: Integration im E-Commerce auf dem Prüfstand

Die Digitalisierung im Handel schreitet unaufhaltsam voran. Für Unternehmen mit komplexen E-Commerce-Strukturen stellt sich zunehmend die Frage, wie sie ihre verschiedenen Systeme effizient und skalierbar miteinander verbinden können. Eine zentrale Herausforderung dabei: die nahtlose Integration von Onlineshop, ERP, CRM oder PIM-Systemen. Genau hier kommt der Vergleich zwischen SAP Commerce Data Hub und der Cloud Integration Suite ins Spiel. Beide Lösungen bieten Mechanismen zur Systemintegration – jedoch mit unterschiedlichen technologischen Ansätzen, Einsatzszenarien und Zukunftsperspektiven.

Was ist SAP Commerce Data Hub?

Der SAP Commerce Data Hub ist eine etablierte Middleware-Komponente in heterogenen Enterprise-Architekturen. Er fungiert als Schnittstelle zwischen SAP Commerce (bzw. SAP Hybris) und anderen Backend-Systemen wie SAP ERP oder SAP S/4HANA. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Daten in geeigneter Form zwischen Systemen zu übertragen und dabei Transformationen und Mappings vorzunehmen.

Dank des stabilen Datenverarbeitungsmodells unterstützt der Data Hub komplexe Entitäten wie Produktinformationen, Kundendaten oder Bestellungen und bietet Funktionen wie asynchrone Verarbeitung, Queues, Error-Handling und Nachverfolgbarkeit. Dennoch gestaltet sich die Wartung und Erweiterung zunehmend aufwändig – insbesondere, da SAP den Support für den Data Hub schrittweise zurückfährt.

Welche Vorteile bietet die SAP Cloud Integration Suite?

Im Zuge der SAP-Strategie Richtung Cloud entwickelt sich die SAP Integration Suite – vormals „SAP Cloud Platform Integration (CPI)” – zur zentralen Integrationsplattform als Service (iPaaS). Sie bietet moderne, cloudbasierte Konnektoren, Mapping-Werkzeuge und einsatzbereite Integrationspakete für Standardprozesse.

Im Vergleich zum Data Hub erlaubt die Cloud Integration Suite eine schnellere Umsetzung von E-Commerce-Szenarien. Beispielsweise lassen sich Produkt- und Bestelldaten in Echtzeit synchronisieren, ohne dafür komplexe, lokale Middleware-Instanzen zu betreiben. Darüber hinaus kann die Integration Suite APIs für Headless-Commerce-Lösungen flexibel bereitstellen und unterstützt moderne Protokolle wie OData oder GraphQL.

Technologischer Vergleich: SAP Commerce Data Hub vs. Cloud Integration Suite

Bei der Auswahl zwischen SAP Commerce Data Hub und der Cloud Integration Suite sollten E-Commerce-Verantwortliche verschiedene Kriterien berücksichtigen:

  • Architektur: Während der Data Hub on-premise betrieben wird, ist die Integration Suite cloudbasiert und damit flexibler skalierbar.
  • Wartung: Die Integration Suite erfordert weniger Infrastruktur-Overhead und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
  • Geschwindigkeit: Echtzeit-Integration und geringere Latenz sorgen für bessere Performance auf Kundenseite.
  • Zukunftssicherheit: SAP forciert die Ablösung des Data Hub zugunsten der Cloud Integration Suite, insbesondere in Kombination mit SAP Commerce Cloud.

Praxisnahe E-Commerce-Szenarien für Unternehmen

Besonders im B2B- und B2C-E-Commerce ergeben sich durch eine moderne Integrationsstrategie deutliche Vorteile. Zu den häufigsten Anwendungsfällen zählen:

  • Produktdaten-Synchronisation: Hochwertige Produktinformationen mit Varianten, Medien und SEO-Metadaten werden von einem PIM-System automatisch in SAP Commerce übertragen.
  • Bestellabwicklung: Bestellungen aus dem Shop fließen in Echtzeit ins ERP und stoßen dort Logistikprozesse oder Rechnungsstellungen an.
  • Kundenkonto-Aktualisierung: Änderungen von Kundendaten durch API-gestützte Prozesse über die Integration Suite verbunden mit CRM-Systemen.
  • Kampagnen-Monitoring: Online-Marketing-Kampagnen lassen sich über integrierte Systeme hinweg besser tracken, wenn CRM, Shop und Analytics-Lösungen verknüpft sind.

Tipps für die Umstellung auf die Cloud Integration Suite

Für E-Commerce-Manager und Online-Marketing-Teams ist es entscheidend, rechtzeitig auf moderne Integrationslösungen umzusteigen. Folgende Maßnahmen helfen bei der Migration:

  • Führen Sie eine Bestandsaufnahme der bestehenden Systemlandschaft und Data-Flows durch.
  • Identifizieren Sie kritische Prozesse und priorisieren Sie deren Migration.
  • Nutzen Sie die von SAP bereitgestellten Integrationspakete und Templates zur Beschleunigung des Setups.
  • Arbeiten Sie eng mit technischen Teams zusammen, um maximale Modularität und Skalierbarkeit zu gewährleisten.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Performance und Verfügbarkeit Ihrer Integrationsprozesse, um Conversion-Leaks zu vermeiden.

Strategischer Einfluss auf Online-Marketing und Customer Experience

Die Wahl der richtigen Integrationslösung beeinflusst unmittelbar die Qualität aller marketingrelevanten Touchpoints. Nur wenn Daten konsistent und aktuell vorliegen – ob Produktdetails, Verfügbarkeiten oder Kundenverhalten – können kanalübergreifende Kampagnen effizient gesteuert werden.

Mit einer performanten, cloudbasierten Integration können personalisierte Inhalte, dynamische Preise oder zielgruppenspezifische Produktempfehlungen in Echtzeit ausgespielt werden. Das fördert nicht nur die Conversion, sondern verbessert auch deutlich die Customer Experience.

Fazit und nächste Schritte

Die Entscheidung zwischen SAP Commerce Data Hub und der Cloud Integration Suite ist kein reines Technologie-Thema, sondern ein strategischer Weichensteller für skalierbares E-Commerce-Wachstum. Für Unternehmen, die zukunftssichere, flexible und wartungsarme Integrationslösungen benötigen, führt heute kaum noch ein Weg an der SAP Integration Suite vorbei.

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