Cross-Channel Retargeting mit Sequencing-Logik strategisch einsetzen
Im heutigen digitalen Umfeld reicht es längst nicht mehr aus, Nutzerinnen und Nutzer einfach nur zu retargeten. Um das volle Potenzial aus Online-Marketing-Kampagnen herauszuholen, müssen Marketer gezielt aufzeigen, dass sie den Nutzerkontext verstanden haben – kanalübergreifend und zeitlich abgestimmt. Genau hier setzt das Cross-Channel Retargeting mit Sequencing-Logik an.
Diese Methode verknüpft mehrere Werbekanäle und orchestriert die Ansprache entlang der Customer Journey. Durch den gezielten Einsatz von Sequencing entsteht eine systematische, inhaltlich sinnvolle und personalisierte Retargeting-Strecke, die sich optimal an das Nutzerverhalten anpasst und eine deutlich höhere Konversionswahrscheinlichkeit schafft.
Warum Cross-Channel Retargeting allein nicht mehr ausreicht
Traditionelles Retargeting fokussiert sich meist auf dieselbe Anzeige auf einem einzelnen Kanal – etwa Facebook oder Google Display. Das funktioniert für einfach strukturierte Funnels, lässt jedoch viel Potenzial liegen. Die Customer Journey ist heute fragmentiert: User wechseln Plattformen, Endgeräte und Nutzungskontexte. Wer nicht kanalübergreifend mit konsistenter Botschaft kommuniziert, riskiert, den Nutzer zu verlieren oder ihn gar durch unpassende Wiederholungen zu irritieren.
Cross-Channel Retargeting löst dieses Problem, indem es verschiedene Plattformen wie Social Media, Display Advertising, YouTube, E-Mail-Marketing und Native Advertising strategisch miteinander kombiniert. Dabei bleibt der Fokus stets auf Relevanz und Kohärenz.
Sequencing-Logik: Retargeting wie eine Geschichte erzählen
Die Sequencing-Logik im Retargeting baut auf dem Storytelling-Prinzip auf. Ziel ist es, dem Nutzer je nach Interaktionsgrad und Touchpoint die passende Botschaft auszuspielen – in der richtigen Reihenfolge und über den passenden Kanal. So wird aus Einblendungen eine durchdachte Kommunikationsstrecke.
Beispiel: Ein potenzieller Kunde sieht eine Videoad auf YouTube (Awareness). Beim nächsten Kontakt folgt ein Produktvergleich per Display-Ad (Consideration). Danach ein konkretes Angebot in Form eines Rabattcodes in einer Instagram Story (Conversion). Dadurch wird die Relevanz der Werbebotschaften über die einzelnen Kanäle hinweg kontinuierlich gesteigert.
Wichtige Voraussetzungen für erfolgreiches Sequencing
- Zielgruppensegmentierung: Nur wer seine Zielgruppen fein unterteilt – etwa nach Funnel-Stufe, Interessen und Verweildauer – kann relevante Content-Sequenzen aufsetzen.
- Zentrale Datenbasis: Für effektives Cross-Channel Retargeting ist eine konsolidierte Datenbank notwendig, idealerweise in Form eines Customer Data Platforms (CDP) oder Data Management Platforms (DMP).
- Sinnvolle Kanalverknüpfung: Entscheidend ist die richtige Auswahl der Kanäle je Funnel-Stufe. Upper Funnel über Video-Ads und Native, Mid Funnel über Social und Sponsored Content, Lower Funnel via E-Mail oder Dynamic Remarketing.
- Dynamische Anzeigenlogik: Anzeigen sollten auf vorherige Nutzeraktionen reagieren. Wenn beispielsweise ein Nutzer ein Angebot ignoriert hat, sollte die nächste Anzeige einen anderen Mehrwert oder ein anderes Verkaufsargument liefern.
Technische Umsetzung und Tools
Für die Umsetzung eines effizienten Cross-Channel Sequencings empfiehlt sich der Einsatz leistungsfähiger Tools wie:
- Google Display & Video 360 für kanalübergreifendes Display, Video und Native aus einer Hand
- Facebook Business Manager inklusive Instagram für visuelles Sequencing auf Social
- Customer Journey Orchestrator innerhalb von CDPs wie Tealium, Segment oder Exponea
- Marketing Automation Plattformen wie HubSpot, Salesforce Marketing Cloud oder Emarsys für E-Mail und CRM-Retargeting
Diese Tools ermöglichen nicht nur das Ausspielen kanalübergreifender Kampagnen, sondern auch die kreative Anpassung einzelner Anzeigenbausteine – abhängig vom bisherigen Nutzerverhalten.
Cross-Channel Retargeting: Die häufigsten Fehler vermeiden
Auch bei ausgereifter Technologie scheitern Sequencing-Konzepte oft an strategischen Details. Häufige Fehler sind:
- „One-size-fits-all“-Retargeting ohne Segmentierung
- Isolierte Kampagnen im Silodenken der Kanäle – statt orchestrierter Sequenzen
- Zu häufige oder identische Wiederansprache, insbesondere im Mid Funnel
- Fehlende Erfolgsmessung entlang der Customer Journey – kein „Attribution Tracking“
Daher ist ein kontinuierliches Monitoring der Retargeting-Strecke Pflicht. Nur so können Sequenzen optimiert, Zielgruppen angepasst und Kanäle auf ihre Performance hin bewertet werden.
Performance steigern durch kundenzentrierte Denkweise
Wer Cross-Channel Retargeting mit Sequencing-Logik erfolgreich einsetzen will, muss umdenken: Es geht nicht mehr nur darum, Conversions zu generieren, sondern um erlebbare Customer Journeys. Je besser Werbebotschaften an den Point of Interest platziert werden – und die richtigen Kanäle zur richtigen Zeit genutzt werden – desto höher ist die Bindung zum Nutzer.
Durch orchestriertes Storytelling statt reiner Conversion-Optimierung entstehen höhere Customer Lifetime Values, geringere CPA (Cost per Acquisition) und nachhaltigere Kundenbeziehungen. Eine kontinuierliche A/B-Tests der Sequenzen sowie Attribution-Modelle liefern datenbasierte Erkenntnisse zur Kampagnen-Performance und Optimierungspotenzialen.
Die Zukunft: KI-gestütztes Sequencing und Automatisierung
Ein klarer Trend ist der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz zur automatisierten Sequenzsteuerung. Machine Learning hilft, Nutzercluster mit ähnlichem Verhalten zu erkennen, passende Botschaften auszuwählen und optimale Anzeigenzeiten zu bestimmen. Algorithmen lernen aus Nutzerreaktionen und entwickeln Sequenzen dynamisch weiter – quasi in Echtzeit. Tools wie Google AI Signal, Adobe Sensei oder Meta Advantage+ beweisen bereits beachtliche Potenziale.
Dennoch bleibt es zentral, menschliche Kreativität und strategisches Verständnis als Fundament zu nutzen. Nur so entsteht eine ideale Kombination aus datengetriebener Automatisierung und zielgerichtetem Storytelling.
Jetzt strategisch durchstarten
Du möchtest deine Retargeting-Maßnahmen auf ein neues Level heben und echte Nutzererlebnisse schaffen? Wir helfen dir gerne dabei, ein kanalübergreifendes Retargeting-Konzept mit Sequencing-Logik zu entwickeln – von der Zielgruppenstrategie über Tool-Auswahl bis hin zur Umsetzung.
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Hi, ich bin Matthias Eggert – seit über 17 Jahren im Online-Marketing unterwegs und mit jeder Menge Leidenschaft dabei. Seit 2013 bin ich bei der DIXENO GmbH, wo ich über viele Jahre als Head of Marketing gearbeitet habe. Anfang 2025 durfte ich dann in die Geschäftsleitung wechseln – ein spannender Schritt, der mir noch mehr Raum gibt, Dinge zu bewegen.
Ich liebe es, Strategien zu entwickeln, Tools clever einzusetzen und mit modernen Technologien wie KI und Marketing-Automation echte Mehrwerte zu schaffen. Dabei geht es für mich nie nur um Einzelmaßnahmen – sondern um das große Ganze.
Mein Fokus liegt auf einem ganzheitlichen Verständnis von E-Commerce. Ich denke nicht nur in Kampagnen, sondern auch in Prozessen und Systemen: ERP, CRM, PIM, Shopsysteme – all das gehört für mich genauso dazu wie SEO, Webanalyse und Content-Marketing. Denn nur wenn alles sauber zusammenspielt, entsteht nachhaltiger Erfolg.
Ich begleite Unternehmen von der Strategie über die technische Umsetzung bis hin zur Optimierung im Detail – und das am liebsten auf Augenhöhe.
Wenn du also jemanden suchst, der Online-Marketing mit E-Commerce-Kompetenz verbindet und dabei nicht in Silos denkt: Lass uns sprechen!