SAP Commerce und Microservices im Vergleich: Strategien für zukunftsfähige E-Commerce-Plattformen
Im dynamischen E-Commerce-Markt stehen Unternehmen ständig vor der Herausforderung, skalierbare, leistungsstarke und zugleich kundenorientierte Commerce-Lösungen umzusetzen. Dabei bietet sich zunehmend eine strategische Entscheidung: Soll der Shop auf einer etablierten Suite wie SAP Commerce oder auf einer flexiblen Microservices-Architektur basieren? Diese Fragestellung betrifft nicht nur IT-Teams, sondern auch Online-Marketer, die eng mit der technischen Basis des Shopsystems zusammenarbeiten. Denn letztlich beeinflusst die technologische Struktur maßgeblich die Customer Experience, Personalisierungsstrategien und letztlich die Conversion Rates.
Was ist SAP Commerce?
SAP Commerce (ehemals SAP Hybris) ist eine umfassende E-Commerce-Plattform, die besonders im B2B- und B2C-Enterprise-Bereich beliebt ist. Sie integriert vielfältige Funktionen wie Produktinformationsmanagement (PIM), Order Management, leistungsstarke Personalisierungsoptionen sowie umfangreiche Integrationen mit anderen SAP-Modulen wie SAP ERP oder SAP Marketing Cloud. Die Plattform bietet eine All-in-One-Lösung, die besonders dann ihre Stärken ausspielt, wenn Stabilität, Skalierbarkeit und Systemintegration gefragt sind.
Für Marketing-Teams bietet SAP Commerce tiefgreifende Möglichkeiten zur zielgerichteten Kampagnensteuerung, Segmentierung und datenbasierten Optimierung, vorausgesetzt, das System ist strategisch gut aufgesetzt und mit den relevanten Datenquellen verknüpft.
Microservices-Architektur: Flexibilität und schnelle Innovation
Im Gegensatz dazu stehen Microservices als moderne Architekturform, bei der einzelne Funktionen – etwa der Warenkorb, die Produktsuche oder der Checkout – als eigenständige Services entwickelt, deployed und gewartet werden. Systeme wie commercetools, Spryker oder eine headless E-Commerce-Architektur mit Frontend-Frameworks wie React oder Vue.js setzen auf diese modulare Struktur und ermöglichen damit maximale Individualisierung.
Aus Marketingsicht bietet eine Microservices-Struktur die Möglichkeit, neue Features oder A/B-Tests schneller auszuspielen, ohne auf umfangreiche Release-Zyklen Rücksicht nehmen zu müssen. Gerade in schnelllebigen Märkten, in denen Marketer Trends sofort umsetzen wollen, ist das ein entscheidender Vorteil.
Vergleich aus Marketingsicht: SAP Commerce vs. Microservices
Die Wahl einer Plattform hat direkten Einfluss auf die strategische Ausgestaltung der Online-Marketing-Maßnahmen. Eine On-Premise-Suite wie SAP Commerce ist oft schwerfälliger bei der Umsetzung neuer Features oder Anpassungen. Dafür bietet sie ein hohes Maß an Prozessstabilität, Integrationssicherheit und umfangreiche Standardfunktionen.
Microservice-basierte Systeme wiederum erzielen Vorteile in der Time-to-Market: Neue Services lassen sich flexibel integrieren – etwa zur individuellen Rabattlogik, Personalisierung oder einer KI-basierten Produktempfehlung. Marketer können so schneller auf Kampagnen oder Marktentwicklungen reagieren, was in datengetriebenen Strategien enorm wertvoll ist.
Ein weiterer Aspekt: Nutzererlebnis und Frontend-Freiheit. Während SAP Commerce mit seinem klassischen Template-System eher auf dem Backend-lastigen Stack aufsetzt, bieten Microservices oft Headless-Architekturen. Diese eröffnen UX-orientierten Marketingteams völlig neue Möglichkeiten für Conversion-Optimierung und kanalübergreifende Markenauftritte – ob im Web, in Apps oder im Voice Commerce.
Technologische Skalierung vs. Marketing-Agilität
Auch die Skalierung betrifft das Marketing direkt. SAP Commerce erfordert bei Wachstum oft hohe Infrastruktur- und Wartungskosten. Außerdem ist die Veränderung bestehender Prozesse oder Page-Strukturen häufig mit erheblichem Entwicklungsaufwand verbunden, was sich auf Kampagnenvorlaufzeiten auswirken kann.
Microservices sind hingegen ideal für stark wachsende oder innovative Marken, die regelmäßig neue Services, Tools und Technologien testen. Hier lassen sich etwa externe Services aus der Customer Data Platform (CDP), Marketing Automation oder Recommendation Engines schnell integrieren – ohne bestehende Prozesse zu blockieren.
Bedeutung für datengetriebenes Marketing
Im datengetriebenen Performance Marketing ist die nahtlose Verbindung aller Kunden-Touchpoints unerlässlich. Wer tiefe Einblicke in das Nutzerverhalten benötigt, braucht eine E-Commerce-Plattform, die schnelle Datensynchronisation zulässt – inklusive Analytics, Tag Management und Personalisierung auf Echtzeitbasis.
SAP Commerce kann dies unter bestimmten Voraussetzungen leisten, meist jedoch nur in Kombination mit weiterem SAP-Stack. Microservices hingegen erlauben dynamische, API-getriebene Anbindungen an MarTech-Plattformen verschiedenster Anbieter – ein entscheidender Vorteil, wenn man agil auf Daten reagieren möchte.
Praktische Tipps für die Entscheidungsfindung
Anstatt sich pauschal für oder gegen eine Lösung zu entscheiden, empfiehlt sich ein hybrider Blick auf die geschäftlichen Anforderungen:
- Für komplexe und international tätige Unternehmen mit hohem Integrationsbedarf bietet sich SAP Commerce als starke Standardlösung an.
- Für Marken mit agiler Marketing-Ausrichtung und starkem Fokus auf Innovation, Personalisierung und UX-Vielfalt sind Microservices ideal.
- Auch ein iterativer Wechsel von SAP Commerce zu einem hybriden Microservices-Ansatz (z. B. für einzelne Funktionen wie Checkout oder Suche) kann sinnvoll sein.
- Wichtig ist die intensive Zusammenarbeit zwischen IT und Marketing – insbesondere bei der Auswahl der Services und Frontend-Komponenten.
Aus Marketingsicht sollte bei jeder Architekturentscheidung die Frage mitgedacht werden: Wie schnell und wie präzise kann ich Kampagnen anpassen, Zielgruppen segmentieren, Customer Journeys optimieren und datenbasierte Entscheidungen treffen?
Fazit: Technologie im Dienst der Marketingstrategie
Ob Sie auf SAP Commerce setzen oder eine Microservices-Strategie verfolgen: Beide Ansätze bieten Potenzial für erfolgreichen E-Commerce. Entscheidend ist, dass das technologische Fundament Ihre Marketingziele nicht limitiert, sondern unterstützt. Für viele Unternehmen lohnt sich eine Kombination aus bewährter Core-Lösung und flexiblen, ergänzenden Services – gerade wenn die Marketingstrategie auf Agilität, Personalisierung und datengetriebene Optimierung setzt.
Möchten Sie Ihr Shopsystem strategisch weiterentwickeln oder prüfen, welcher technologische Ansatz optimal zu Ihrer Online-Marketing-Strategie passt? Sprechen Sie uns gerne an – wir unterstützen bei der Auswahl und Integration moderner Commerce-Architekturen, beim Aufbau datengetriebener Kampagnen, bei der MarTech-Integration oder der systematischen Auswertung Ihres Nutzerverhaltens. Gemeinsam bringen wir Ihre Plattform auf das nächste Level.

Hi, ich bin Matthias Eggert – seit über 17 Jahren im Online-Marketing unterwegs und mit jeder Menge Leidenschaft dabei. Seit 2013 bin ich bei der DIXENO GmbH, wo ich über viele Jahre als Head of Marketing gearbeitet habe. Anfang 2025 durfte ich dann in die Geschäftsleitung wechseln – ein spannender Schritt, der mir noch mehr Raum gibt, Dinge zu bewegen.
Ich liebe es, Strategien zu entwickeln, Tools clever einzusetzen und mit modernen Technologien wie KI und Marketing-Automation echte Mehrwerte zu schaffen. Dabei geht es für mich nie nur um Einzelmaßnahmen – sondern um das große Ganze.
Mein Fokus liegt auf einem ganzheitlichen Verständnis von E-Commerce. Ich denke nicht nur in Kampagnen, sondern auch in Prozessen und Systemen: ERP, CRM, PIM, Shopsysteme – all das gehört für mich genauso dazu wie SEO, Webanalyse und Content-Marketing. Denn nur wenn alles sauber zusammenspielt, entsteht nachhaltiger Erfolg.
Ich begleite Unternehmen von der Strategie über die technische Umsetzung bis hin zur Optimierung im Detail – und das am liebsten auf Augenhöhe.
Wenn du also jemanden suchst, der Online-Marketing mit E-Commerce-Kompetenz verbindet und dabei nicht in Silos denkt: Lass uns sprechen!