Cookie Consent & Tracking in OXID korrekt umsetzen (TTDSG/DSGVO)

cookie consent anlegen

Rechtssichere Cookie-Einwilligung und Tracking-Setups im OXID eShop umsetzen

Die Anforderungen an den datenschutzkonformen Einsatz von Cookies und Tracking-Technologien in Onlineshops sind durch die DSGVO und das TTDSG deutlich gestiegen. Betreiber eines OXID eShops stehen damit vor der Herausforderung, ein rechtskonformes Consent-Management zu implementieren, ohne dabei die Performance ihrer Marketing-Maßnahmen zu beeinträchtigen. In diesem Artikel zeigen wir, wie du ein rechtssicheres Cookie-Management mit dem OXID eShop umsetzt und Tracking-Tools wie Google Analytics datenschutzkonform integrierst.

Rechtlicher Hintergrund: DSGVO und TTDSG

Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) und das TTDSG (Telekommunikation-Telemedien-Datenschutzgesetz) regeln die Einwilligungspflicht für das Setzen und Auslesen nicht-essentieller Cookies. Besonders wichtig ist die aktive und informierte Zustimmung durch den Nutzer. Vor dem Setzen von Marketing- oder Analyse-Cookies müssen Besucher deines OXID Shops also eindeutig zustimmen – eine rein informierende Cookie-Leiste reicht nicht aus. Ohne gültige Einwilligung riskierst du nicht nur Abmahnungen, sondern auch empfindliche Bußgelder.

Cookie Consent im OXID eShop: Technische Umsetzung

Für eine konforme Cookie-Einwilligung empfiehlt sich die Integration eines spezialisierten Consent-Management-Tools. Diese Tools erfassen, speichern und steuern die Nutzer-Einwilligung datenschutzkonform. Besonders bewährt haben sich Lösungen wie Cookiebot, Consentmanager oder Usercentrics, die du problemlos in einen OXID eShop integrieren kannst.

Ein gutes CMP (Consent Management Platform) bietet folgende Funktionen:

  • Kategorisierung von Cookies (essentiell, Funktional, Marketing, Statistik)
  • Blockierung aller nicht erforderlichen Skripte bis zur Zustimmung
  • Dokumentation und Nachweis der Einwilligung
  • Anpassbares Design im Look des OXID eShops

Die Einbindung erfolgt meist über ein JavaScript-Snippet im Template des Shops. Im OXID eShop empfiehlt es sich, das Script im _header.tpl oder über ein eigenes Modul einzubinden, damit es früh im Seitenaufbau geladen wird. Achte dabei darauf, dass keine Drittanbieter-Tools (z. B. Google Tag Manager, Facebook Pixel, Hotjar) vor der Zustimmung aktiv werden.

Cookie-Kategorien sauber definieren

Ein zentraler Schritt für ein rechtssicheres Setup im OXID eShop ist die klare Trennung von technisch notwendigen und optionalen Cookies. System-Cookies wie Session-IDs (z. B. sid) dürfen auch ohne Zustimmung gesetzt werden. Dagegen müssen Cookies für Analyse-Vorhaben oder Retargeting (z. B. Google Analytics, Facebook Ads) kategorisch blockiert werden, bis der Besucher aktiv einwilligt.

Beim Einsatz von Tools wie Google Analytics 4 oder Matomo sollte im Consent-Tool genau definiert werden, welche Daten gesammelt werden und welchem Zweck sie dienen. Hinweis: Auch IP-Anonymisierung und Serverstandort können hier eine Rolle bei der rechtlichen Bewertung spielen. Für Corporate-Shops mit internationalem Traffic ist gegebenenfalls zusätzlich eine genaue Geolocation-Funktion notwendig, um Consent je nach Herkunft des Nutzers situativ auszuspielen.

Datenschutzkonformes Tracking mit dem Google Tag Manager

Der Google Tag Manager ist im E-Commerce ein beliebtes Hilfsmittel zur Verwaltung von Tracking-Skripten. In Bezug auf den Datenschutz ist er allerdings nur so rechtskonform wie die Tags, die er verwaltet. Im Zusammenspiel mit einem Consent Tool lässt sich im OXID eShop ein vollständig steuerbares Tracking-Setup aufbauen.

So gelingt ein DSGVO-konformer Einsatz des GTM im OXID eShop:

  • Bindung des GTM-Scripts an eine Kategorie im Consent Tool (z. B. „Marketing“)
  • Initialisierung des GTM erst nach Zustimmung des Nutzers
  • Verwendung von Consent Mode (Google Consent Mode v2), um nur erlaubte Daten zu senden

Ein Best Practice ist hier die Aktivierung der dataLayer-Variablen bereits beim Seitenaufruf mit einem Default-Status (z. B. „denied“). Erst bei Zustimmungsänderung wird das volle Tracking aktiviert.

Google Analytics 4 im OXID eShop: korrekt konfigurieren

Google Analytics 4 (GA4) bringt neue Herausforderungen für Shopbetreiber. Anders als sein Vorgänger sammelt GA4 standardmäßig mehr Benutzerinteraktionen – das macht die Einwilligungspflicht noch relevanter. In einem datenschutzkonformen OXID eShop darf GA4 erst aktiv Daten erfassen, wenn der Nutzer Marketing- oder Statistik-Cookies akzeptiert hat.

Wichtige Punkte zur Umsetzung:

  • Verwendung des Consent Mode, um bei fehlender Zustimmung nur aggregierte Daten zu senden
  • Integration der Tracking-ID erst nach Zustimmung via Consent Tool
  • Regelmäßige Prüfung der Einstellungen im Google Analytics Tag, insbesondere IP-Anonymisierung

Optional kann GA4 über eigenen Code oder via Tag Manager eingebunden werden. Wenn du beispielsweise Matomo On-Premise nutzt, kannst du anhand der Zustimmung des Nutzers steuern, wie viele Daten erhoben werden (mit oder ohne Device-Fingerprinting, mit oder ohne Cookie).

Dokumentation und Nachweis der Einwilligungen

Ein oft unterschätzter Aspekt beim Cookie Consent im OXID eShop ist die Protokollierung. Dafür bietet sich der Einsatz eines CMPs mit Audit-Funktion an. Diese speichert alle erteilten oder abgelehnten Einwilligungen samt Zeitpunkt und verwendeter Cookie-Kategorien. Bei einer Datenschutzprüfung kann so belegt werden, dass keine unberechtigte Datenerhebung erfolgt ist.

Tipp: Achte darauf, dass dein Consent-Tool eine täglich aktualisierte Cookie-Datenbank nutzt, damit neue Drittdienste automatisch korrekt kategorisiert werden.

Template-Anpassungen und Performance-Optimierung

Die technische Integration von Consent-Bannern in den OXID eShop sollte möglichst performant erfolgen. Lade das CMP-Script asynchron und achte darauf, dass das Consent-Fenster mobil und auf Desktop optimal dargestellt wird. Die Verwendung eines Child-Themes im OXID eShop-Template ist ratsam, damit Updates am Shopsystem nicht zur Löschung individueller Änderungen führen.

Wenn du wiederkehrende Kunden mit gespeicherter Zustimmung bedienen willst, kannst du den Cookie-Status über ein Session-Cookie lokal zwischenspeichern – natürlich nur, wenn dies dein eingesetztes Consent-Tool hergibt. So ladet dein Shop schneller bei wiederholtem Besuch.

Vertrauenskultur durch Transparenz

Ein sauber umgesetztes Cookie-Consent-Management ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch ein Zeichen von Seriosität. Nutzer erleben deinen OXID eShop als vertrauenswürdige Plattform, wenn sie klar und verständlich über den Einsatz von Cookies und Tracking informiert werden. Das steigert die Akzeptanzraten und reduziert Absprungraten im Checkout oder bei der Produktsuche.

Auch im Kontext von Omnichannel-Strategien und personalisierten Marketing-Kampagnen ist die zentrale Steuerung aller Tracking-Tools über Consent Management ein strategischer Vorteil. Gerade bei Schnittstellen zu ERP-, CRM- oder Email-Marketing-Systemen (z. B. über Flowmatic oder eigene Module) ist ein sauber abgestimmtes Tracking-Setup unabdingbar.

Mit dem OXID eShop steht dir ein hochflexibles System zur Verfügung, das sich mit etablierten Consent-Lösungen nahtlos verbinden lässt. So setzt du effektives E-Commerce mit maximalem Datenschutz um – für dich, deine Kunden und deine Marke.

Unser Experte
Matthias Eggert ist seit über 14 Jahren im Online Marketing tätig und seit 6 Jahren Head of Online Marketing bei DIXENO . DIXENO ist an den Standorten Arnsberg, Paderborn, Hamburg und Berlin vertreten und verfügt über mehr als 50 Mitarbeiter. Neben seiner Tätigkeit als Head of Online Marketing ist Matthias Gründer von onlinemarketingberatung.de – Cruising Media. Sein Fokus liegt auf allen SEO relevanten Themen und er unterstützt Kunden von der Konzeption der richtigen Strategie, über die technische Umsetzung, bis zur detaillierten Analyse.