OXID eShop Modulentwicklung Teil 5: Best Practices & Beispiele
Die Modulentwicklung für OXID eShop zählt zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um Funktionalitäten gezielt zu erweitern oder bestehende Abläufe im E-Commerce zu optimieren. In Teil 5 unserer Serie widmen wir uns den Best Practices für die modulare Entwicklung und zeigen anhand praxisnaher Beispiele, wie maßgeschneiderte Erweiterungen im OXID Shopsystem professionell und nachhaltig umgesetzt werden können.
Warum Best Practices bei der OXID-Modulentwicklung unverzichtbar sind
Die Struktur und Architektur von OXID basiert auf einem klaren MVC-Prinzip und einem modularen Ansatz, was die Entwicklung individueller Zusatzfunktionen elegant und update-sicher ermöglicht. Doch gerade bei komplexen Anpassungen kommt es auf saubere Strukturen, Gewissenhaftigkeit in der Programmierung und die Vermeidung von Redundanzen an.
Durch die Einhaltung bewährter Entwicklungsstandards wird nicht nur die Kompatibilität mit zukünftigen Shop-Updates garantiert, sondern auch die Wartbarkeit und Skalierbarkeit des Systems sichergestellt. Darüber hinaus erleichtert konsistenter Code die Zusammenarbeit im Entwicklerteam sowie die spätere Dokumentation und Weiterentwicklung des Moduls.
Grundlagen einer sauberen OXID-Modulstruktur
Eine durchdachte OXID Modulstruktur bildet das Fundament professioneller Erweiterungen. Ein typisches Modul sollte folgende Bestandteile beinhalten:
metadata.php
zur Registrierung und Beschreibung des Moduls- Eigene Klassen mit eindeutiger Namenskonvention
- Administrationsdateien für Konfiguration und Sprache
- Events und Hooks zur Integration ohne Core-Manipulation
Achten Sie besonders auf eine strikte Trennung von Logik und Layout. Layout-Anpassungen gehören ins relevante Template-Verzeichnis und sollten nie hart im Kernsystem überschrieben werden. Nutzen Sie Exports für Themes, um visuelle Änderungen möglichst unabhängig von der Logik zu realisieren.
Best Practices bei der Entwicklung von OXID-Modulen
Wer OXID eShop mit Modulen erweitern möchte, sollte auf einige zentrale Empfehlungen achten:
- Vermeiden Sie Core-Hacks: Nutzen Sie ausschließlich die vorhandene modulare Architektur (z. B.
extend
), um Shop-Funktionalitäten zu verändern oder zu ergänzen. - Implementieren Sie Events und Services: OXIDs Event-Mechanismus erlaubt das Einhängen in bestimmte Abläufe. Services können modular gecallt werden und sind ideal für die Trennung von Verantwortlichkeiten.
- Dokumentation und Versionierung: Eine gut gepflegte Versionskontrolle sowie eine präzise Dokumentation gewährleisten die Nachvollziehbarkeit und helfen bei der Zusammenarbeit mit anderen Entwicklern oder externen Dienstleistern.
- Verwenden Sie Composer: Nutzen Sie Composer zur Auslieferung und Wartung komplexer Shopmodule. Die Integration in bestehende Continuous Deployment Systeme wird dadurch vereinfacht.
- Error-Handling und Logging: Integrieren Sie eine saubere Fehlerbehandlung, Logging-Möglichkeiten auf verschiedenen Ebenen und klare Rückmeldungen für den Adminbereich.
Praxisbeispiele aus der OXID Modulentwicklung
Im Folgenden zeigen wir einige reale Module und deren professionelle Umsetzung, um typische Anwendungsfälle im OXID eShop zu lösen:
Modul zur erweiterten Lagerverwaltungs-Logik
Für einen Kunden aus dem B2B-Bereich wurde die Lagerverwaltung individuell erweitert. Ziel war es, bei Mehrlagerhaltung bestimmte Lagerflächen für Aktionsware zu priorisieren. Das Modul ergänzt über einen Event-Hook die Standardfunktion zur Lagerplatzabfrage mit einer eigenen Rechenlogik basierend auf dynamischen Attributen.
Erweiterung des Bestellvorgangs mit Freigabeprozess
In dieser Lösung wurde ein zusätzlicher Freigabeschritt für B2B-Nutzergruppen zwischen Warenkorb und Bestellabschluss eingeführt. Das Modul basiert auf einer klar strukturierten MVC-Erweiterung und nutzt Session-Stati, Permission-Groups und eine Middleware im Checkout-Prozess. Diese individuelle Workflow-Erweiterung blieb vollständig Core-kompatibel.
Modul zur Integration externer Zahlungsanbieter
Die Integration eines neuen Zahlungsdienstleisters erfolgte unter Verwendung von OXID’s Payment-Schnittstellenmodul. Neben der Authentifizierung und Zahlungsabwicklung wurde eine umfangreiche Logging-Logik für Transaktionen sowie ein Observer für Rückgaben und Buchungen implementiert. Durch strukturierte Services und Konfigurationsoptionen im Backend blieb das Modul flexibel und updatefähig.
Testing, Qualitätssicherung und Wartung
Zu jeder professionellen OXID-Modulentwicklung gehört ein durchdachtes Testkonzept. Damit ein Modul auch unter verschiedenen OXID-Versionen oder Custom-Themes funktioniert, empfehlen wir:
- Automatisierte Unit-Tests mit PHPUnit
- Testen unter mehreren PHP- und OXID-Versionen (z. B. via Docker)
- Code-Review-Prozesse in Git
- Logs und Debug-Level durch Modulkonfiguration steuerbar machen
Mindestens ebenso wichtig: langfristige Wartung und Betreuung der Module. Änderungen in elastischen Suchsystemen, Zahlungsanbieter-APIs oder Updates von Drittservices erfordern kontinuierliche Pflege. Durch modulare Kapselung bleibt Ihr Shop flexibel und sicher.
Modulpflege im Produktivbetrieb
Eine stabile OXID eShop Modulpflege sichert die langfristige Funktionsfähigkeit im Produktivbetrieb. Dafür empfiehlt sich ein dediziertes Staging-Environment, eine effiziente Deployment-Strategie sowie ein systematisches Issue-Tracking. Updates sollten auf Modulbasis getestet und changelog-basiert dokumentiert werden.
Außerdem sollte bei der Einführung neuer Module oder bei Refactorings auf Abwärtskompatibilität und möglichst hohe Testabdeckung geachtet werden. Nutzen Sie Migrationsstrategien bei Datenbankänderungen und dokumentieren Sie Migration-Skripte explizit.
UX und Performance nicht vergessen
Auch bei technischen Modulen sollte die User Experience nicht vernachlässigt werden. Neue Administrative Interfaces sollten intuitiv bedienbar, responsive und OXID-konform gestaltet sein. Auch aus Performance-Gründen empfiehlt es sich, Caching-Strategien, Lazy-Loading und asynchrone Datenverarbeitung dort zu nutzen, wo es möglich und sinnvoll ist.
Eine durchdachte Modulentwicklung bringt nicht nur technische Effizienz, sondern wirkt sich direkt auf die Conversion-Rate und Kundenzufriedenheit aus – insbesondere bei individuellen Geschäftslogiken oder B2B-Spezifika.
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Hi, ich bin Matthias Eggert – seit über 17 Jahren im Online-Marketing unterwegs und mit jeder Menge Leidenschaft dabei. Seit 2013 bin ich bei der DIXENO GmbH, wo ich über viele Jahre als Head of Marketing gearbeitet habe. Anfang 2025 durfte ich dann in die Geschäftsleitung wechseln – ein spannender Schritt, der mir noch mehr Raum gibt, Dinge zu bewegen.
Ich liebe es, Strategien zu entwickeln, Tools clever einzusetzen und mit modernen Technologien wie KI und Marketing-Automation echte Mehrwerte zu schaffen. Dabei geht es für mich nie nur um Einzelmaßnahmen – sondern um das große Ganze.
Mein Fokus liegt auf einem ganzheitlichen Verständnis von E-Commerce. Ich denke nicht nur in Kampagnen, sondern auch in Prozessen und Systemen: ERP, CRM, PIM, Shopsysteme – all das gehört für mich genauso dazu wie SEO, Webanalyse und Content-Marketing. Denn nur wenn alles sauber zusammenspielt, entsteht nachhaltiger Erfolg.
Ich begleite Unternehmen von der Strategie über die technische Umsetzung bis hin zur Optimierung im Detail – und das am liebsten auf Augenhöhe.
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